Wenn aus Motorradfahren ein Lebensgefühl wird…

- Neuer Shop in Südafrika -




Hätte man noch vor einigen Jahren eine Umfrage gemacht, was denn die breite Öffentlichkeit mit dem Motorrad-Primus BMW in Verbindung bringt, wären sicher oftmals folgende Worte gefallen: bieder, konservativ, „Alte-Herren-Motorräder“. Zusammengefasst: erfolgreich, aber uncool.

Vor allem Jüngere konnten mit der, seit vielen Jahren gefahrenen Kampagne der eher prüden Inszenierung technischer Details nichts anfangen. Es ging allein um PS, Technik und Ausstattung.

Um Ausstattung geht es derweil auch im „Donford Motorrad“ einem BMW-Motorrad-Shop in Kapstadt. Dessen Interieur hat aber nichts mehr mit der doch eher steril anmutenden Aufmachung bisheriger Verkaufsräume der weiß-blauen Traditionsmarke gemeinsam: Nein, hier haben viel Holz, eine extravagante Beleuchtung und „Rohbauwände“ Einzug gehalten.



Es entstand der Startpunkt einer neuen Generation: lässig, locker und unkonventionell. Genau in diesem Umfeld, zwischen Café-Ecke und eigens drapierten Holzpaletten scheint sie sich besonders wohl zu fühlen, die R nineT. Mit diesem Cafe-Racer ist Motorradfahren nicht nur ein schnödes Hobby sondern ein Ereignis, ein Lebensgefühl. Von Südafrika aus will BMW nun das neue Image von Freiheit, Lifestyle und Coolness, das bis dato ganz allein Harley-Davidson für sich beanspruchte, in die Welt tragen. Man will, gerade mit dem kleinen Café im Laden, auch Personen locken, die sich vielleicht nie hätten vorstellen können einen solchen Shop zu betreten, geschweige denn vielleicht sogar eine solche Maschine zu kaufen.

Die Bayern wollen ganz klar weg von der nüchternen Verkaufshalle in der blitzblank polierte Maschinen mit dem Propeller-Symbol in Reih und Glied auf Kunden warten. Heiner Faust, Vertriebsleiter BMW-Motorrad meint das bisherige Image deutscher Ingenieurskunst müsse ergänzen werden. „Es geht um Lebensfreude.“ Und diese Lebensfreude stellt sich in großen farbigen Bildern dar, die, jedenfalls auf den ersten Blick rein gar nichts mit „Motorradfahren“ zu tun haben: Da sieht man zum Beispiel Surfer am Strand, die feiern und das Leben genießen.

Dieser so ganz andere „Motorrad-Laden“ in Südafrika soll aber kein Einzelexemplar bleiben. Die aktuell weltweit ca. 1000 Händler (n den kommen Jahren sollen es 1.500 werden) sollen nach und nach diesen Lifestyle zu ihren Kunden vor Ort bringen….Dann prangt auch wahrscheinlich immer öfter der neue Slogan „Make Life A Ride“ über den Eingangstüren.

Die Münchener schicken sich also an, aus reinem Motorradfahren ein Lebensgefühl zu machen—der Anfang ist jedenfalls gemacht.


Quelle: www.faz.net