Die Neuauflage des Elektro Rollers BMW C Evolution LR

-Das ist neu-


Anders als sein Vorgänger aus dem Jahr 2014 erscheint der neue BMW C Evolution LR, wie das LR schon verrät, mit einer Long-Range-Variante inklusive einer leistungsfähigeren Batterie, die für mehr Leistung und eine höhere Reichweite sorgt. Doch was steckt hinter dem modernisierten elektrischen Roller?

Äußerlich kann man eine kleine Veränderung klar erkennen: die Trennung des Fußraums wurde neongrün hervorgehoben. Dies ist schon mal sehenswert! Aber auch sonst sieht das Gefährt dank dessen qualitativer Verarbeitung und hervorstechenden Tagfahrtlichtes sehr modern und zukunftsangehaucht aus.

Eigentlich sind 48 kW auf 275 Kilogramm nichts Besonderes, doch dies ist beim neuen BMW C Evolution LR anders. Denn der Elektroroller kann vom Stand aus auf 50 km/h in nur 2,7 Sekunden beschleunigen. Im Vergleich zu anderen Fahrzeugen ist das natürlich ein großer Vorteil, auf den man nicht mehr verzichten möchte!

Aber nach vermehrten häufigem Beschleunigen sollte man sparsam fahren. Denn durch das Beschleunigen sinkt die Reichweite. Abhängig vom Fahrstil und der Topographie steigt die Reichweite von 85 Kilometer auf 130 Kilometer aufwärts.

Laut BMW hat der Roller eine Reichweite von 160 Kilometer, die aber nur innerstädtisch machbar sind. Realistisch gesehen kommt man bei einer Überlandfahrt 20 bis 30 Kilometer weniger weit.

Die Ladezeit bis zu einer vollständigen Wiederaufladung beträgt ganze 4 Stunden. Bis das Gefährt also wieder mit voller Ladung bereitsteht, wird einem viel Zeit und Geduld abverlangt.

Dazu kommt, dass in der Neuauflage immer noch die alte Ladetechnik verbaut ist. Das heißt, man muss sich zusätzlich ein AC-Schnellladekabel, was wiederrum um die 300 bis 400 Euro kostet, mit einem passenden Stecker besorgen, um an einer Typ-2-Ladesäule seinen Roller laden zu können. Doch laut BMW hat der Elektroroller nur eine Ladeleistung von 3 kW. Was bedeutet, der BMW C Evolution LR kann die Ladeleistung der Typ-2-Säulen, die 22 kW beträgt, gar nicht verarbeiten.

Der E-Roller hat ein Gesamtgewicht von 275 Kilogramm. Zwei Zwei-Kolben-Schwimmsättel an der Vorderachse in Verbindung mit 270-mm-Doppelscheibenbremsen sorgen aber trotzdem für eine vernünftige Leistung der Bremsen. Natürlich besitzt das Fahrzeug auch ABS. Auch eine Traktionskontrolle ist im Leistungsspektrum beinhaltet.

Die 40-mm-Upside-down-Gabel sorgt im Zusammenspiel mit dem an der Triebsatzschwinge montierten Mono-Federbein mit 115 mm Federweg für ein angenehmes Gefühl beim Fahren.

Das Display des Rollers und die Bedienknöpfe, die am Lenkrad befestigt sind, lassen sich auch ohne eine Bedienungsanleitung leicht und zügig durchschauen. Aber trotzdem ist die Darstellung und Menüführung nicht ganz leicht durchschaubar. Zum Beispiel sind vereinzelte Angaben wie z.B. der Stromverbrauch nicht sofort erkennbar.

Wenn es um die Konnektivität geht kommt die alte 2014er Version wieder zum Vorschein. Das Aushängeschild der "Neuauflage"lässt sich nicht wirklich vernetzen, wobei der Fahrer nicht einmal den Ladezustand überprüfen kann. Dies sollte eigentlich bei einem moderneren und futuristischeren Fahrzeug möglich sein.

Dafür sind aber die Sitzposition und die Ergonomie völlig in Ordnung. Sogar das Windschild bietet, trotz der Kürze, guten Schutz. Wer aber lieber schneller unterwegs ist, besorgt sich besser ein größeres Windschild. Griffheizung ist auch mit eingebaut. Wenn es um den Komfort geht, macht der BMW C Evolution LR fast nur Pluspunkte!

Aber wie erwähnt, nur fast. Auch wenn der Antrieb beim Beschleunigen futuristisch klingen mag, was natürlich nicht schlecht ist, kann dieser ziemlich nervig beim langsamen Fahren sein.

Der ganze Spaß kostet um genau zu sein 15.960 Euro. Dafür können Sie bei den Betriebskosten sparen. Denn auch wenn mal keine Ladesäule in erreichbarer Nähe ist, reicht auch Hausstrom. Mehr als 3 Euro für 100 Kilometer müssen Sie dafür nicht ausgeben.

Man kann sagen, dass der Elektroroller auch wegen seines moderneren Aussehens beeindruckende Blicke vom Straßenrand abbekommt. Als kompletten Motorradersatz kann man ihn wegen seiner sinkenden Reichweite, geringer Fahrzeiten und langer Ladezeiten jedoch nicht empfehlen. Letztendlich muss aber jeder selber zwischen den Vor- und Nachteilen abwägen.